Wir gehen davon aus, dass alle unsere Lebenserfahrungen in uns verkörpert sind und wir dem entsprechend auch unserer Umwelt begegnen. Dazu gehören die Momente, in denen wir als wir selbst angenommen wurden, so wie wir sind und uns äußern. Dazu gehören ebenso all die Situationen, in denen es nicht so war, in denen wir unsere Gefühle nicht frei ausdrücken konnten. Diese Erfahrungen haben sich in unserem Körper zu dauerhaften Mustern verdichtet – etwa, wenn wir die Zähne zusammen beißen statt zu weinen oder unsere Wut und unseren Ärger zu äußern. Und so bleiben Wut und Ärger in unserem Körper stecken und führen dort zu weiteren Verspannungen, vielleicht im Nacken, in den Schultern, im Rücken, vielleicht haben wir auch (öfter) Kopfschmerzen. Oder wir lächeln weit häufiger als wir es meinen und können irgendwann gar nicht mehr wirkliche Freude spüren und zeigen. So (ver)birgt unser Körper unsere Gefühle am Ende auch vor uns selbst. Und nicht zuletzt kostet uns diese Art der Konfliktbearbeitung viel Kraft. Das kann dazu führen, dass wir uns abgeschlagen, müde und energielos fühlen oder nicht wissen, wofür wir wirklich leben.
In der Körperpsychotherapie machen wir Gefühle wieder erlebbar.
Wir erforschen ihre Bedeutung und ordnen sie dort ein, wo sie hingehören. Damit befreien wir die Energie, die gebunden ist, wenn wir unsere Emotionen zurückhalten und unterdrücken. Wir sind wieder fähig, unser Leben selbstverantwortlich nach unseren Bedürfnissen und Wünschen zu gestalten – weil wir wieder mit unserer Lebensenergie verbunden sind, weil wir sie wieder spüren.
In der Körperpsychotherapie findet die Therapeutin in der Verbindung von Körper und Wort ganz verschiedene Möglichkeiten, die sensibel und achtsam auf ihre Klient_innen individuell zugeschnitten werden. Sie unterstützt sie dabei, zur Ruhe oder in die Bewegung zu kommen, den nächsten Schritt zu entwickeln oder nach Innen zu schauen. Je nachdem, was für sie im Moment ansteht.